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      Iwan IV. Wassiljewitsch, der Schreckliche



      Der deutsche Beiname „der Schreckliche“ ist nicht die adäquate Übersetzung der russischen Bezeichnung. Iwans Beiname lautet im Russischen groznyj, was der „Dräuende“, der „Strenge“, „der Furchteinflößende“ bedeutet. Doch schon zu Lebzeiten Iwans verbreitete sich an westeuropäischen Höfen sein furchtbarer Ruf, der zu der Bezeichnung „der Schreckliche“ führte. Seit einer aufgedeckten Bojarenverschwörung gegen seine Mutter war Iwan mit einem krankhaften Misstrauen gegen fast jedermann erfüllt. Schon als Kind zeigte sich bei Iwan der Hang zum Choleriker und Sadismus gegenüber Tieren, gefördert durch die grausame und unmenschliche Behandlung seitens der Bojaren nach seiner Mutter Tod.

      Nach dem Verlust seiner ersten Frau Anastasia Romanowna Sacharjina im Jahre 1560, des einzigen Menschen nach seiner Mutter, den er wirklich liebte, schlug er vor versammeltem Hofstaat seinen Kopf gegen die Wand bis er blutete, schrie und tobte wie ein Rasender. Seine Gemütsschwankungen, seine Launenhaftigkeit und sein Jähzorn, auch gegen sich selbst, traten damit deutlicher und extremer denn je zu Tage. Iwan heiratete nach seiner zweiten Frau fünf (sechs) Frauen innerhalb von neun Jahren (1571–1580). Sie starben entweder eines ungeklärten Todes oder wurden von ihm verstoßen und in ein Kloster verbannt. Aus seinem tiefen Misstrauen heraus, das auch vor seinen Gemahlinnen nicht halt machte, belauschte er diese im Schlaf in der Hoffnung, dass sie reden und ihre wahre Meinung über ihn verraten.

      Zwischen 1563 und 1575 suchten neun Massenexekutionen Russland heim, zu deren Durchführung (und für andere Vorhaben) er eine eigene Spezialtruppe, die „Opritschniki“, gründete. Es war eine berittene „Bande“ mit Besen (Reinigung) und Hundekopf (Unterwürfigkeit und Spürsinn) als Abzeichen, deren Mitglieder sowohl Leibwächter wie Spitzel, Häscher wie Henker waren – vergleichbar mit manchen Geheimdiensten der Diktaturen des 20. Jahrhundert. Die Opritschniki verbreiteten eine wahre Schreckenswelle im ganzen Land und waren seine Handlanger bei der Ermordung der Bevölkerung zu Tausenden. Sie unterstanden ihm unmittelbar und wurden zu einem Staat im Staat.

      Berichtet werden diverse Beispiele seiner kaum überbietbaren Grausamkeit, speziell in der zweiten Hälfte seiner Herrschaft. So ließ er am 25. Juli 1570 auf dem Hauptplatz in Moskau (dem Vorgänger des heutigen Roten Platzes) eine Massenhinrichtung der grausamsten Art vornehmen. Große Teile der Bevölkerung haben aus Angst das Weite gesucht, so dass die Straßen wie ausgestorben wirkten. Seinen getreuen Kanzler Iwan Michailowitsch Wiskowaty (russ. Ива́н Михай́лович Вискова́тый) ließ er bei lebendigem Leibe von den Opritschniki unter ihrem Anführer Maljuta Skuratow (russ. Малю́та Ску́ратов) zentimeterweise zerstückeln. Die Anklage lautete auf dreifachen Hochverrat, im Zuge dessen der Angeklagte den polnischen König Sigismund II., den türkischen Sultan Selim II. und einen weiteren Herrscher, Devlet I. Giray, den Khan der Krim, um Hilfe gebeten und ersterem den Besitz von Nowgorod und den anderen Zutritt in das Land gewährt haben soll, was der ehemalige Kanzler als Verleumdung zurückwies. Sein Freund, Iwans Schatzmeister Nikita Funikow (Ники́та Фу́ников), wurde solange mit kochendem und eiskaltem Wasser begossen, bis dessen Fleisch sich von den Knochen löste. Nach vier Stunden waren 200 Menschen auf ähnlich grausame Art und Weise vor den Augen der verbliebenen Moskauer, die den Zaren aus Angst hochleben ließen, abgeschlachtet.[8]

      Im Juli 1564 legte er selbst Hand an, als der junge Fürst Dmitri Obolenski einige tadelnde Worte sprach und Iwan ihm darauf ein Messer ins Herz stieß.[9] Peter Petrejus, ein deutsch-schwedischer Reisender und Russlandhistoriker des 17. Jahrhunderts, überlieferte: „Einmal ließ er einen Fürsten in ein Bärenfell einnähen und auf das Eis bringen. Als seine großen Hunde den vermeintlichen Bären in Stücke rissen, belustigte der Zar sich so sehr, dass er vor Freude nicht wusste, auf welchem Bein er stehen sollte.“[10] Einen Bojaren, der sich vor ihm in ein Kloster geflüchtet hatte, ließ er fesseln, auf ein Pulverfass setzen und in die Luft sprengen: „So kommt er dem Himmel und den Engeln näher!“ sagte Iwan.

      Er soll Gefallen daran gefunden haben, sich besondere Foltermethoden auszudenken und dem Todeskampf seiner Opfer zuzusehen. Hierbei machte er auch vor seinen Bediensteten nicht halt, die er nach Laune dem Tod überantwortete. Pervertierter Großmut zeigte sich darin, dass er Wünsche seiner Untertanen in einem Korb sammeln ließ, um sie dann nicht zu erfüllen; ein zeitgenössisches Sprichwort lautet daher „Leg deinen Wunsch in Iwans Korb“. 1569 ließ er Nowgorod und Pskow von den Opritschniki einschließen und alle Bürger von Ruf niedermetzeln, öffentlich rösten oder verbrennen. Frauen und Kinder wurden gefesselt in den Wolchow geworfen, die nicht ertranken von Iwans Schergen mit Äxten erschlagen oder unter die Eisdecke gedrückt. Seit diesem Ereignis begannen seine Untertanen, ihn „Grosny“ (den „Strengen“) zu nennen, möglicherweise ein Euphemismus. Nach anderen Quellen sei der Name bereits während seiner einzigen militärischen Erfolge, der Eroberung der Khanate Kazan und Astrachan, aufgekommen, in der Form des „Furchteinflößenden“ gegenüber seinen Feinden – nicht als „Schrecklicher“ gegen sein eigenes Volk.[11]

      Sein Totschlag an seinem Sohn Iwan, dem Zarewitsch, während eines von ihm selbst angestifteten Streites im Jähzorn, den er sofort zutiefst bereute, ist ein klares Beispiel für seine zerrüttete Wesensart. Aber er war nicht der letzte Zar, der seinen eigenen Sohn und Nachfolger tötete (Peter I.). Iwan hatte nach dieser Tat vermerkt: „Von Adam an bis zu diesem Tag habe ich sämtliche Sünder übertroffen. Bestialisch und verdorben habe ich meine Seele besudelt.“

      Auch rühmte er sich, angeblich über 1000 Jungfrauen vergewaltigt und anschließend die daraus entstandenen Kinder abgeschlachtet zu haben, so lautet zumindest ein Mythos der katholischen Propaganda aus dem 16. Jahrhundert. Eine reale Grundlage dieses Mythos ist die Wahl der zaristischen Braut.

      Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Iwan_IV._%28Russland%29
      Katharina II. (Russland)


      Katharina II., genannt Katharina die Große (russisch Екатерина Великая/Jekaterina Welikaja, * 2. Mai 1729 in Stettin; † 17. November 1796 in Sankt Petersburg) war ab dem 9. Juli 1762 Zarin des Russischen Reiches und außerdem Herzogin von Schleswig-Holstein-Gottorf.

      Anfänge

      Katharina II. wurde 1729 als Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst-Dornburg (in der Literatur gewöhnlich Sophie oder Sophia von Anhalt-Zerbst genannt) in Stettin geboren. Sie war eine Tochter von Fürst Christian August von Anhalt-Zerbst aus dem Geschlecht der Askanier, dem damaligen preußischen Gouverneur von Stettin. Schon in frühester Jugend zeigte sich ihre Vorliebe für das männliche Geschlecht. Daher war sie eine der ersten des europäischen Hochadels, die einen „Männerharem“ unterhielt. Auch der nachfolgende Zar stammt möglicherweise aus einer dieser Beziehungen.

      1739 hielt sie sich im Eutiner Schloss auf, wo sie ihrem zukünftigen Gatten das erste Mal begegnete. Im Februar 1744 traf Prinzessin Sophie dann in Sankt Petersburg ein, um ihren Cousin 2. Grades (also den Großneffen ihres mütterlichen Großvaters), den russischen Thronfolger Großfürst Peter Fjodorowitsch, den späteren Zaren Peter III., zu ehelichen. Mit Ehrgeiz und Zielstrebigkeit erlernte die begabte 15-Jährige schnell die russische Sprache und versuchte, sich am Hof zu integrieren. Am 9. Juli 1744 konvertierte sie vom evangelisch-lutherischen zum orthodoxen Glauben und bekam zu Ehren Jekaterinas I., der Mutter der regierenden Zarin Elisabeth Petrowna, den Namen Jekaterina Alexejewna. Am 1. September 1745 begannen die zehntägigen Hochzeitsfeierlichkeiten.
      Zarin Katharina II.
      Zarin Katharina II.

      Die Ehe war nicht harmonisch. Schon in der Hochzeitsnacht wurde deutlich, dass der Großfürst nur wenig Interesse und Zuneigung für Katharina empfindet: Während sie auf ihn im Schlafgemach wartete, kam er spät nachts betrunken von seiner Feier wieder. Großfürstin Katharina war eine lebensfrohe und intelligente Frau. Sie musizierte gern und las viel, mit Vorliebe historische und politiktheoretische Werke (Montesquieu, Voltaire), um so ihr Verständnis für die Politik zu schärfen. Vor allem war sie stets über die Vorgänge am Hof informiert. Sie besuchte jeden Gottesdienst und nahm am religiösen Leben teil. Währenddessen schuf sich Großfürst Peter seine eigene Welt in Oranienbaum (zeitweilig Lomonossow genannt) und pflegte seine Vorliebe für alles Preußische (insbesondere das Militär). Anfangs band er Katharina noch in seine Spiele mit den kleinen Soldatenfiguren ein und ließ sie die preußische Uniform tragen. Doch schon bald verloren beide jeglichen Bezug zueinander.

      Am 1. Oktober 1754 brachte Katharina nach neunjähriger Ehe einen Sohn zur Welt. Obwohl es Gerüchte um eine Liebschaft der Großfürstin gab, erkannten ihr Ehemann und die Zarin das Kind Pawel Petrowitsch als legitim an. Seine Erziehung, sowie die der Tochter Anna, die am 9. Dezember 1757 zur Welt kam und am 9. März 1759 starb, übernahm die Großtante Elisabeth selbst. Die Kinder wurden jeweils sofort nach der Geburt von ihrer Mutter getrennt.

      Katharina II. pflegte eine rege Korrespondenz mit Voltaire, den sie sehr schätzte. Er nannte sie den strahlendsten Stern des Nordens und sah in ihr eine Philosophin auf dem Thron. Ihre tiefe Zuneigung und Bewunderung zeigte sich, als sie seine Vorstellungen in ihre "Große Instruktion" mit einfließen ließ. Darüber hinaus unterstützte sie ihn finanziell und kaufte nach seinem Tod die ganze Sammlung all seiner Werke auf, welche sich jetzt in der Russischen Nationalbibliothek in Sankt Petersburg befindet.

      Staatsstreich gegen Peter III.

      Peter III., Katharina II. mit Sohn Paul
      Peter III., Katharina II. mit Sohn Paul

      Am 28. Dezember 1761 starb Elisabeth. So kam Katharinas Ehemann als Zar Peter III. an die Macht. Noch während der Trauertage benahm sich Peter III. unangemessen albern. Dies verärgerte sowohl Katharina als auch große Teile des russischen Volkes. Katharina forderte ihren Gatten zur Mäßigung auf, auch und im Besonderen in der Politik. Doch die ersten Staatshandlungen Peters III. waren ein Sonderfrieden mit Preußen, der das Ende des Siebenjährigen Krieges bedeutete, und die Einführung eines umfangreichen Reformprogrammes, womit er sich die Feindschaft der konservativen Kräfte des Landes zuzog.

      Katharina und ihre Vertrauten planten daraufhin einen kühnen Staatsstreich. Sie versicherte sich zuerst der Unterstützung einiger Garderegimenter, in denen u. a. auch die Gebrüder Orlow dienten, dann ließ sie sich am 9. Juli 1762 zur Kaiserin ausrufen, währenddessen Zar Peter III. für abgesetzt erklärt wurde. Während Peter flüchtete, wurde Katharina noch am gleichen Tag in der Kasaner Kathedrale durch den Metropoliten Setschin zur Alleinherrscherin Russlands erklärt. Peter III. wurde gefangengenommen und am 17. Juli 1762 ermordet. Nachdem sich die Lage im Lande nach Peters Tod wieder beruhigt hatte, wurde Katharina II. am 12. September in der Himmelfahrtskathedrale des Moskauer Kremls zur Zarin von Russland gekrönt, worauf sie das Land 34 Jahre lang regierte.

      Weiteres unter de.wikipedia.org/wiki/Katharina_II._(Russland)
      Nikolaus II. (Russland)


      Nikolaus II. (russisch Николай II; gebürtig Nikolaj Alexandrowitsch Romanow, russisch Николай Александрович Романов; * 6. Maijul./ 18. Mai 1868greg. in Zarskoje Selo; † in der Nacht auf den 17. Juli 1918 in Jekaterinburg) war von 1894 bis 1917 Zar des Russischen Reiches.

      Nikolaus II. stammte aus der Romanow-Dynastie (Haus Romanow-Holstein-Gottorp) und war der älteste Sohn von Zar Alexander III. und Zarin Marja Fjodorowna.

      Nikolaus II. war durch seine Heirat mit Alix von Hessen-Darmstadt ein Cousin ersten Grades von Georg V., König von Großbritannien und Wilhelm II., deutscher Kaiser und König von Preußen (gleichzeitig aber auch - durch seine Abstammung von Charlotte von Preußen - Wilhelms Neffe dritten Grades).

      Frühe Jahre


      Der 1868 geborene Nikolaus wurde von seinem Vater nur unzureichend auf die Rolle als künftiger Zar vorbereitet. Bei Hofe galt er als naiv. Sein Vater nannte ihn einen „Dummkopf“. Doch die Einschätzung seines Umfeldes gilt aus heutiger Sicht zumindest teilweise als Fehlurteil.

      Nikolaus sprach fließend französisch, englisch und deutsch. In St. Petersburg absolvierte er ein Jura-Studium und genoss eine profunde geschichtliche und militärische Ausbildung durch ranghohe Minister und Generäle seines Vaters. Kurz nach dem Tod seines Vaters heiratete er am 26. November 1894 Alix von Hessen-Darmstadt (nach ihrer Konversion zum orthodoxen Glauben Alexandra Fjodorowna), die Tochter des Großherzogs Ludwig IV. von Hessen und bei Rhein. Sie übte einen starken Einfluss auf ihn aus und bestärkte Nikolaus in dessen Glauben an seine Alleinherrschaft.

      Aus der Ehe mit Alexandra entstammten fünf Kinder, die alle zusammen mit den Eltern erschossen wurden:

      * Olga (* 3. November 1895),
      * Tatjana (* 29. Mai 1897),
      * Maria (* 14. Juni 1899),
      * Anastasia (* 18. Juni 1901),
      * Alexej (* 12. August 1904), Zarjewitsch

      Krönung zum Zaren


      Nach dem Tod seines Vaters wurde Nikolaus am 1. November 1894 zum Zaren ernannt. Seine Krönung wurde jedoch erst im Mai 1896 gefeiert, da die Vorbereitungen für die Krönung mehr als 17 Monate dauerten. Am 18. Mai um 6:00 Uhr morgens wurde die Feier in Russland jedoch von einer Massenpanik auf dem Chodynkafeld überschattet, die 1.389 Menschenleben forderte. Das Chodynkafeld diente damals der Moskauer Garnison als Truppenübungsplatz. Millionen Menschen warteten dort darauf, einen Emaillebecher mit Zarensiegel und Nahrungsmittel als Geschenk zu erhalten. 400.000 Geschenke standen zur Verfügung.

      Nikolaus’ Herrschaft war von politischen Fehlern gekennzeichnet. Er wollte keine Macht aus den Händen geben und spielte seine Minister gegeneinander aus. Dadurch verlor er jedoch letztlich die Gewalt über sein Reich, das bereits nach kurzer Zeit nur noch von Bürokraten, Geheimpolizei und der Armee zusammengehalten wurde.

      Probleme der Innen- und Außenpolitik


      Ab 1894 wurde das Land von zahlreichen Problemen erschüttert. Russland intervenierte zunehmend in Korea und geriet damit in Konflikt mit Japan. Nikolaus selbst war als Jugendlicher nach Japan gereist und dort von einem Attentäter im Gesicht verletzt worden. Am 11. Mai 1891 war der Zarewitsch von einem Polizisten seiner japanischen Eskorte nach einem Tagesausflug zum Biwa-See mit einem Säbel in Ōtsu angegriffen worden. Einem zweiten Hieb des Attentäters entging er, weil sein ihn begleitender Cousin geistesgegenwärtig den Hieb mit seinem Stock parierte. Zwei Rikschafahrer warfen den nun flüchten wollenden Polizisten zu Boden. Nikolaus erlitt bei diesem Zwischenfall eine 9 Zentimeter lange Schnittwunde. Seit dieser Zeit verachtete er die Japaner als "gelbe Affen". Um seine Macht in Asien auszuweiten, nahm er einen kurzen Krieg in Kauf. Der Russisch-Japanische Krieg wurde jedoch zum Debakel für Russland. Nach der Niederlage im Fernen Osten kam es zum Generalstreik. Am Petersburger Blutsonntag endete eine friedliche Demonstration durch das gewaltsame Eingreifen der Geheimpolizei und des Militärs im Blutbad. Schließlich musste Nikolaus doch eine Wahl zur Duma zulassen. Dies wird auch als Vorspiel von 1917 angesehen.

      Den Rat seines früheren Finanzministers Sergei Juljewitsch Witte, der ihm schnelle und umfassende Reformen empfahl, ignorierte Nikolaus weitgehend. Außerdem brach er mehrfach willkürlich die Verfassung. Dies verschlechterte sein Ansehen auch im Ausland, v.a. bei der noch jungen sozialistischen Bewegung. So kam es bei einem Stockholm-Besuch des Zaren 1909 zu einem Attentat durch Hjalmar Vång, der sein Ziel allerdings verfehlte und statt des Zaren einen schwedischen General erschoss. Der Beginn des Ersten Weltkrieges bedeutete dann den Anfang vom Ende seiner Herrschaft. Die häufigen Niederlagen, Hungersnöte und die katastrophale Versorgungslage der Bevölkerung führten letztlich zur Revolution.

      Die letzten Jahre


      Unter dem Druck der Februarrevolution von 1917 musste Nikolaus II. abdanken. Am 17. Juli 1918 wurden er und seine Familie, etwa ein halbes Jahr nach der Oktoberrevolution von 1917, mit Billigung der Partei- und Staatsführung von den ihn bewachenden Truppen in der Verbannung bei Jekaterinburg im Ural erschossen. Jekaterinburg war von den weißen Truppen eingeschlossen und wurde eine Woche später von ihnen eingenommen. Es steht fest, dass Wladimir Iljitsch Lenin als Vorsitzender des Rats der Volkskommissare (Regierungschef) sowie der damalige Partei- und Staatschef Swerdlow, Vorsitzender des Sekretariats des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Russlands (Bolschewiki) und Vorsitzender des Gesamtrussischen Zentralexekutivkomitees (GZEK), sowie weitere Mitglieder der Partei- und Staatsführung der Erschießung vorab zugestimmt haben und ausnahmslos alle anschließend die Erschießung billigten.

      Am 18. Juli 1918 teilte Swerdlow dem Präsidium des GZEK mit, dass sich konterrevolutionäre Bürgerkriegstruppen im Anmarsch auf die Stadt Jekaterinburg befunden hatten; es sei zu befürchten gewesen, dass die dort gefangen gehaltene frühere Zarenfamilie befreit und als lebendiges Symbol des Kampfes der ausländischen Interventionstruppen und der Bürgerkriegstruppen gegen die Sowjetmacht benutzt werden könnte. Der Sowjet des Gebiets Ural habe daher den Befehl zur Erschießung der ehemaligen Zarenfamilie gegeben, der in der Nacht zum 17. Juli ausgeführt wurde. Das Präsidium des GZEK billigte die Entscheidung des Gebietssowjets. Die Gebeine der Familie wurden 1979 im Waldstück Vier Brüder nahe Jekaterinburg entdeckt. Zu Zeiten der Sowjetunion konnte diese Entdeckung jedoch nicht öffentlich gemacht werden. Am 13. Juli 1991 wurden die Leichname geborgen und ein Jahr später einwandfrei identifiziert. Auf den Tag genau 80 Jahre nach der Erschießung wurden die sterblichen Überreste Nikolaus' und seiner Familie in St. Petersburg beigesetzt.

      Weiteres unter de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_II._(Russland)

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      Anastasia Nikolajewna Romanowa


      Großfürstin Zarewna Anastasia von Russland (Anastasia Nikolajewna Romanowa, russisch: Великая Княжна Анастасия Николаевна), (* 5./18. Juni 1901 in Peterhof; † 17. Juli 1918 bei Jekaterinburg) war die jüngste Tochter des letzten russischen Zarenpaares, Nikolaus II. und Alexandra Fjodorowna, vormals Alix von Hessen-Darmstadt.

      Sie wurde nach ihrer Tante „Anastasia“ benannt. Anastasia war keine gute Schülerin, dennoch liebte sie Sprachen. Die Kinder sprachen Englisch mit der Mutter, Russisch mit dem Vater, Deutsch mit den Verwandten der Mutter aus Hessen und lernten Französisch. Dabei war Anastasia die Begabteste. Gleichzeitig nannte die Mutter sie "imp" oder „Shvibzik“, das russische Wort für „Kobold“, da niemand vor ihren oft derben Scherzen sicher war.

      Leben

      Nachdem Nikolaus und Alexandra bereits 3 Töchter hatten, hofften sie nun endlich auf einen Thronerben. Doch als am 18. Juni Nikolaus von der Geburt einer weiteren Tochter hörte, ging er auf einen langen Spaziergang. Trotzdem verbrachte Anastasia eine wohlbehütete Kindheit.

      Sie war furchtlos und weinte selten, spielte gerne Streiche und hatte ein besonderes Talent für Schauspiel und Sprachen. Sie konnte hervorragend andre Leute imitieren und damit ihr Umfeld erfreuen. Obwohl sie die Großfürstinnen von Russland waren, schliefen Anastasia und ihre Geschwister auf Feldbetten und mussten jeden Morgen ein kaltes Bad nehmen.

      Ein inniges Verhältnis hatte sie zu ihrem jüngeren Bruder Alexeij. Ging es ihm aufgrund seiner Krankheit nicht gut, vermochte es meist nur Anastasia, ihren Bruder von den Schmerzen abzulenken und ihn ein wenig zu erheitern. Auch mit ihrer älteren Schwester Maria verband sie ein enges Band, und die beiden waren als "kleines Paar" bekannt.

      Anastasia litt an Spreizfüßen und an Hallux valgus, was besonders die großen Zehen ihrer beiden Füße betraf. Zudem hatte sie mit ihrem Rücken Probleme, weshalb sie regelmäßig massiert wurde.

      Gefangenschaft und Tod

      In der Zeit der Gefangenschaft soll Anastasia versucht haben, ihre Familie mir ihren schauspielerischen Fähigkeiten zu erheitern und abzulenken. Jedoch soll sie gescheitert sein und während der Gefangenschaft auch sehr zugenommen haben. In der Nacht zum 17. Juli 1918 wurde sie im Alter von 17 Jahren mit dem Rest ihrer Familie im Ipatjew-Haus bei Jekaterinburg von Bolschewiki ermordet. Die Legende, dass Anastasia überlebt haben soll, hielt sich lange. Als 1994 die Leichen der Romanows exhumiert wurden, fehlten in der Tat zwei Körper. Bis 2007 war nicht eindeutig geklärt, ob die Leiche von Anastasia oder Maria fehlt. Fest steht, dass zwei Leichen verbrannt wurden, wahrscheinlich Alexei und die Kammerzofe Demidowa, die mit der Familie erschossen wurde. Man geht also davon aus, dass Anastasia und Maria unter den Toten in der gefundenen Grube waren. Eine DNA-Analyse der im Juli 2007 gefunden Gebeine ergab, dass es sich bei den beiden verbrannten Leichen um Alexej und seine Schwester Maria handelt.

      Für diverse Frauen, wie die Amerikanerin Eugenia Smith und eine Frau, die sich später selbst Anna Anderson nannte, bot es sich an, sich als Anastasia auszugeben, denn sie war die Jüngste der Töchter. Mittlerweile haben DNA-Tests bestätigt, dass Anna Anderson die polnische Fabrikarbeiterin Franziska Schanzkowska war, die Verletzungen aufwies, nachdem sie in einer Waffenfabrik eine Granate fallengelassen hatte. Diese Verletzungen schrieb sie selbst den Bajonetten und Schusswunden durch die Mörder im Ipatiev-Haus zu. Anderson weigerte sich ihr ganzes Leben lang, Russisch zu sprechen, was Psychologen einem Trauma durch die Erlebnisse der Hinrichtung der Familie zuschrieben. Zudem wusste sie auch recht wenig über das Leben der Zarenfamilie, im Gegensatz zur Russin Natalia Bilichodse, die sogar einzelne Tapetenmuster aus dem Palast und einige Details aus dem Intimleben der Romanow-Familie kannte.[1]

      2000 wurde Anastasia mit ihrer Familie von der Russisch-Orthodoxen Kirche heilig gesprochen.

      Verbleib der beiden fehlenden Leichen geklärt

      Am 24. August 2007 gab ein russisches Archäologenteam an, bereits im Sommer die sterblichen Überreste des Zarensohns Alexej und seiner Schwester Maria gefunden zu haben. Das Ergebnis der DNA-Analyse bestätigte, dass es sich bei den Überresten um die Gebeine von Alexej und Maria handelt.

      Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Anastasia_Nikolajewna_Romanowa

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      Jeanne d’Arc



      Jeanne d’Arc (ʒanˈdaʁk) im deutschsprachigen Raum auch Johanna von Orléans (* ca. 1412 in Domrémy, Lothringen; † 30. Mai 1431 in Rouen, Haute-Normandie) ist eine französische Nationalheldin und Heilige der Katholischen Kirche. Im deutschen Sprachraum ist sie auch als „Jungfrau von Orléans“ bekannt. Während des Hundertjährigen Krieges führte sie die Franzosen gegen die Engländer. Durch Verrat wurde sie von den Burgundern gefangen genommen und an die mit ihnen verbündeten Engländer verkauft. Ein Kirchenprozess sollte sie diskreditieren. Unter dem Vorsitz des Bischofs von Beauvais, Pierre Cauchon, der den Engländern nahe stand, wurde sie wegen einiger Verstöße gegen die Gesetze der Kirche verurteilt und auf Befehl des englischen Königs auf dem Marktplatz von Rouen auf einem Scheiterhaufen verbrannt. 24 Jahre später strengte der Vatikan einen Revisionsprozess an und hob das vorherige Urteil im Jahr darauf auf. Johanna wurde zum Märtyrer erklärt und von Papst Benedikt XV. schließlich heilig gesprochen.

      de.wikipedia.org/wiki/Johanna_von_Orleans
      Maria I. (Schottland)


      Maria Stuart (Mary, Queen of Scots, Mary Stuart, Mary Stewart oder Mary I; * 8. Dezember 1542 im Palast von Linlithgow; † 8. Februar 1587 / Julianischer Kalender resp. † 18. Februar 1587 / Gregorianischer Kalender in Schloss Fotheringhay; hingerichtet) war Königin von Schottland vom 14. Dezember 1542 bis zum 24. Juli 1567 und durch ihre Ehe mit Franz II. Königin von Frankreich von 1559-1560. Sie war die Tochter König Jakobs V. von Schottland und seiner zweiten Ehefrau Marie de Guise. Hauptsächlich aufgrund der zahlreichen künstlerischen Bearbeitungen ihrer Lebensgeschichte gilt sie neben Macbeth mit als die bekannteste aller schottischen Monarchen.

      <weiteres unter de.wikipedia.org/wiki/Maria_Stuart
      japs! soviel zu lesen, soviel zu lernen :thumbup:


      Albert Schweitzer
      14. Januar 1875 in Kaysersberg im Oberelsass bei Colmar, damals Deutsches Reich; † 4. September 1965 in Lambaréné, Gabun



      (...) 1913 setzte Schweitzer sein Vorhaben in die Tat um und gründete in Französisch-Äquatorialafrika (heute Gabun), an einem Fluss der afrikanischen Westküste, das Urwaldhospital Lambaréné.[1] Als der Erste Weltkrieg ausbrach, wurden er und seine Frau Helene Schweitzer-Bresslau als Deutsche ab 1914 für einige Zeit von den Franzosen interniert. Diese Zeit nutzte er zur Entwicklung und zum Ausbau seiner Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben. Zentral für diese Ethik ist der Satz: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“(...)

      de.wikipedia.org/wiki/Albert_Schweitzer


      1944: Der spätere (1952) Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer (1875 - 1965; hintere Reihe, 2. v. r.) inmitten seiner Mitarbeiter vor seinem 1913 gegründeten "Urwaldspital". Dieses liegt knapp 200 Kilometer südlich des Äquators in Lambaréné im westlichen Zentralafrika.
      Von mir gibts Comics!

      "Wenn wir einen Menschen hassen, so hassen wir in seinem Bilde etwas, was in uns selber sitzt. Was nicht in uns selber ist, das regt uns nicht auf." - (Hermann Hesse: Demian)
      Ho Chi Minh


      Ho Chi Minh (vietnamesische Schreibweise Hồ Chí Minh ( anhören ?/i) (Hán nôm: 胡志明) (* 19. Mai 1890; † 2. September 1969) war ein vietnamesischer Revolutionär und Staatsmann, Premierminister (1945-1955) und Präsident (1955-1969) der Demokratischen Republik Vietnam.


      Name


      Ho Chi Minh wurde nicht unter diesem Namen geboren, sondern nahm ihn erst 1942 an, wenige Jahre vor der Unabhängigkeitserklärung Vietnams. "Ho Chi Minh" (in etwa: "jener, der erleuchtet", "der die Erleuchtung bringt") war ursprünglich nur einer seiner zahlreichen Decknamen. Er gab sich zu dieser Zeit als chinesischer Journalist aus, behielt den Namen aber später.

      Da Ho Chi Minh bis zu seiner Präsidentschaft viel im Untergrund arbeitete, seit seiner ersten Abreise aus Vietnam von der französischen "Sûreté" (der Sicherheitspolizei) und anderen Geheimdiensten verfolgt wurde, verwendete er ständig neue Namen. Es wird vermutet, dass ihm bis zu 50 Pseudonyme zugerechnet werden können.[1] Erschwert wird die Forschung dadurch, dass Ho zeitlebens äußerst geheimnisvoll mit seinen Namen und seiner Vergangenheit umging: Selbst zu dem Decknamen "Nguyen Ai Quoc", unter dem er ein bekanntes Komintern-Mitglied in Moskau und Paris gewesen war, wollte er sich später jahrelang nicht bekennen.

      Die bekanntesten und wichtigsten sind: Sein Kindername Nguyễn Sinh Cung (阮生宫); der Name während seiner Schulzeit und seiner ersten Schiffsreisen um die Welt: (tự,字) Nguyễn Tất Thành (阮必成, Nguyễn muss [sein Ziel] erreichen). Nach dem Ersten Weltkrieg, als er in Frankreich politisch aktiv wurde, tat er dies unter dem Namen: Nguyễn Ái Quốc (阮愛國, Nguyễn liebt das [Vater]land oder: "Nguyen der Patriot"); und schließlich seit 1942 Hồ Chí Minh (胡志明 Hồ klarer Wille). In Vietnam wird er auch heute noch Bác Hồ (伯胡 Onkel Hồ) genannt. Weitere Pseudonyme waren unter anderem Lý Thụy (李瑞), Hồ Quang (胡光) und Tống Văn Sơ bzw. Sòng Wénchū (宋文初).

      Nach langen Aufenthalten bei Kommunisten in Moskau und einer Ausbildung durch die kommunistische Internationale zog er nach Hongkong, wo er 1930 die Kommunistische Partei Indochinas gründete, die heutige Kommunistische Partei Vietnams, KPV. Anfang der 1920er Jahre heiratete Ho die französische Sozialistin Marie Briere, 1926 im chinesischen Guangzhou die vietnamesische Hebamme Tang Minh Tuyet. Die beiden Ehen werden von den vietnamesischen Kommunisten allerdings geheim gehalten, da sie nur schlecht in das idealisierte Bild ihres "Vaters der Nation" passen.

      1941 kehrte er nach Vietnam zurück. Nach der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg leitete er die Augustrevolution an, die in der Ausrufung der Unabhängigkeit Vietnams von Frankreich 1945 mündete. Er führte die Việt Minh und leitete erfolgreiche militärische Operationen gegen die japanischen Besatzungstruppen und später gegen die Franzosen, die versuchten, das Land wieder zu besetzen (1946-1954). 1954 wurde er Präsident der Demokratischen Republik Nordvietnam. (Er war nach allgemeinen Wahlen am 6. Januar 1946 Präsident Vietnams geworden, aber das wurde aufgrund der Intervention der Kolonialmacht Frankreich international nur teilweise anerkannt.)


      In den 60er Jahren war er eine der treibenden Kräfte in den Versuchen, Nordvietnam und Südvietnam wiederzuvereinigen. Bis zu seinem Tod im Jahre 1969 führte er fast ununterbrochen den Befreiungskampf des vietnamesischen Volkes an, erst gegen Frankreich und Japan, später im Vietnamkrieg gegen die Vereinigten Staaten und das von ihnen unterstützte Regime in Südvietnam. Dabei wurde von ihm die Trường-Sơn-Straße (die im Westen als Ho-Chi-Minh-Pfad bekannt wurde) für den heimlichen Transport von Material von Nord- nach Südvietnam eingerichtet.

      Hồ Chí Minh starb am 2. September 1969 im Alter von 79 Jahren an Herzversagen.

      Mehr unter de.wikipedia.org/wiki/Ho_Chi_Minh

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      Pol Pot

      Pol Pot („ursprünglicher Khmer“, eigentlicher Name Saloth Sar * vermutlich 19. Mai 1928 in der Provinz Kompong Thom, Kambodscha; † 15. April 1998 in Ânlóng Vêng) war ein kambodschanischer Politiker, Diktator und bis 1997 der „Bruder Nr. 1“ der Roten Khmer. Infolge seiner Herrschaft kamen 1,7 bis 2 Millionen Kambodschaner ums Leben.
      Inhaltsverzeichnis




      Frühes Leben

      Als Sohn eines Bauern verbrachte Pol Pot angeblich sechs Jahre seiner Kindheit in einem buddhistischen Kloster, davon zwei Jahre als Mönch. In Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha, erlernte er das Zimmererhandwerk. Bereits 1946 war er Mitglied der Kommunistischen Partei Kambodschas, deren Parteisekretär er von 1963 bis 1975 war.


      Von 1949 bis 1953 studierte Pol Pot erfolglos Radioelektronik in Paris. Dort entwickelte er auch seine kommunistischen Ideen weiter und schloss sich der dortigen kommunistischen Partei an. Viele spätere Weggefährten des Diktators lebten ebenfalls in der französischen Hauptstadt und vertraten kommunistische Interessen. 1956 heiratete Pol Pot seine Freundin Khieu Ponnary, von der er sich 1985 scheiden ließ. Nach seiner Rückkehr nach Kambodscha lehrte er bis 1963 an einer Privatschule in Phnom Penh. Er versuchte, auch seine Schüler von seiner kommunistischen Idee zu überzeugen. Als die Regierung unter Prinz Norodom Sihanouk gegen die Kommunisten im Land vorging, musste Pol Pot in den Dschungel nahe der vietnamesischen Grenze fliehen.

      Erste Jahre der Roten Khmer

      Dort baute er eine Guerillaorganisation auf, die regen Zulauf unter den dortigen Bauern fand, da diese unter der Ausweitung des Vietnamkrieges durch Nordvietnamesen, Vietcong und US-Amerikaner litten und sich wohl auch vom Argument Pol Pots überzeugen ließen, die Probleme Kambodschas rührten von einem unüberwindlichen Stadt-Land-Konflikt, der zugunsten der Landbevölkerung gelöst werden müsse.

      Zuletzt kontrollierte er mit seinen „Khmers Rouges“ (französisch für Rote Khmer) ganz Kambodscha – mit Ausnahme der Hauptstadt, deren Bevölkerung aufgrund der Kämpfe in den Provinzen binnen kurzer Zeit auf an die 3 Millionen angewachsen war und die bis zum 17. April 1975 von Lon Nol (der sich 1970 mithilfe der Amerikaner an die Macht geputscht hatte) gehalten werden konnte.

      Diktator

      Mit dem Fall Phnom Penhs begann eines der blutigsten Kapitel in der Geschichte der Menschheit. Die Roten Khmer begannen, die radikalen Ideen ihres „Bruders Nummer 1“ vom kommunistisch-primitivistischen Bauernstaat konsequent umzusetzen, und zwangen die Bevölkerung unter Androhung der Todesstrafe, die Hauptstadt binnen 48 Stunden zu verlassen. Sie sollten auf dem Lande als Bauern und Landarbeiter eingesetzt werden. Intellektuelle (auch Brillenträger wurden dafür gehalten) galten als überflüssig und unerwünscht. In den folgenden vier Jahren wurden vor allem der gebildete Teil der Bevölkerung und Regimekritiker von den Roten Khmer ermordet. So überlebten diese Episode der kambodschanischen Geschichte landesweit nur 50 Ärzte und 5.000 von vormals 20.000 Lehrern. Außerdem kam es infolge von Enteignungen und einer desaströsen Wirtschafts- und Handelspolitik zu Hungersnöten. Es wird vermutet, dass unter den Khmer Rouges 1,7 bis 2 Millionen Menschen ums Leben kamen. Die Herrschaft Pol Pots war ebenso von seiner Paranoia und der seiner Anhänger geprägt, die jeden, der nicht pünktlich zur Arbeit erschien, als Volksverräter bestraften. Die Kambodschaner waren gezwungen worden, schwarze Einheitskleidung zu tragen, und mussten täglich 12 Stunden und mehr unter schwersten Bedingungen Landarbeit verrichten, ohne entsprechend mit Nahrungsmitteln und Medizin versorgt zu werden. Schon nach kurzer Zeit konnten die Bauern nicht einmal mehr den Reisbedarf des eigenen Volkes decken, und nicht wenige mussten sich von Ratten ernähren, um nicht zu verhungern.

      Im Inneren waren, einmalig für kommunistische Regimes, die Kommunistische Partei und ihre Führer mit Geheimhaltung umgeben; sie verbargen sich hinter einer vorgeblichen Organisation mit der Bezeichnung Angka. Den ersten öffentlichen Auftritt absolvierte Pol Pot rund ein Jahr nach der Machtübernahme im März 1976 als „Arbeiter einer Kautschukplantage“. Pol Pot ließ keine Biographie von sich veröffentlichen, es gab keine Textsammlungen von ihm; es wurden weder Skulpturen noch offizielle Portraits angefertigt. Es gibt nur wenige Fotos von ihm. Viele Kambodschaner erfuhren erst nach seinem Sturz von der Identität ihres Regierungschefs.

      Der Konflikt mit Vietnam und sein Sturz

      Nicht zuletzt aufgrund der historisch gewachsenen Feindschaft zwischen Kambodschanern und Vietnamesen versuchte Pol Pot seinen Kommunismus an den chinesischen Weg anzulehnen, ohne dabei Kambodschas Eigenständigkeit aufzugeben. Zusätzlich glaubte er, Maos Kulturrevolution für die Umgestaltung Kambodschas übernehmen zu können.

      Der Tod Maos und das katastrophale Scheitern seines 4-Jahres-Plans, den er 1976 ausgerufen und der eine Verdreifachung der Agrarproduktion vorgesehen hatte, trafen Pol Pot schwer, und er wurde zunehmend paranoid. In Folge dessen beschuldigte er sogar engste Mitarbeiter und Mitglieder der Partei der Sabotage. Es wurden Säuberungsaktionen durchgeführt, und jedes Parteimitglied, welches seiner Meinung nach versagt hatte oder mit den Vietnamesen sympathisierte, wurde verhaftet und getötet. Terror und Massenmorde nahmen nun zu. Die kommunistische Partei der Sozialistischen Republik Vietnam hatte jeglichen Einfluss auf ihre früheren Gesinnungsgenossen verloren.

      1977 und 1978 gab es mehrere Angriffe der Roten Khmer auf vietnamesische Gebiete, die tausende von Zivilisten das Leben kosteten. Ende des Jahres 1978 begann Vietnam eine Invasion in Kambodscha, eroberte die menschenleere Hauptstadt Phnom Penh und installierte eine pro-vietnamesische Regierung unter Heng Samrin, einem Khmer-Rouge-Abtrünnling.[1] Rund 30.000 Rote Khmer flohen in das Umland, vor allem in die unwegsamen Dschungelgebiete an der Grenze zu Thailand. Sie kämpften in der Folge erbittert gegen die Invasoren, wobei sie von der US-amerikanischen Regierung unterstützt wurden, doch die Vietnamesen konnten sich halten.

      Die Herrschaft Pol Pots war somit langfristig nicht mehr zu retten. Nach einem Interview im Jahre 1979 zog er sich lange Zeit aus der Öffentlichkeit zurück. Sein letztes Interview gab Pol Pot dem US-Journalisten Nate Thayer 1997. Im Juni 1997 wurde Pol Pot von den Roten Khmer unter der Führung von Oung Choeun alias Ta Mok, der wegen seiner Brutalität als „Schlächter“ bezeichnet wurde und bis 1979 militärischer Oberbefehlshaber der Verwaltungszone Südwest des „Demokratischen Kampuchea“ gewesen war, aus seiner Führungsposition als „Bruder Nr.1“ verdrängt. Im Juli 1997 wurde Pol Pot auf einem Khmer-Rouge-Volkstribunal als Verräter zu lebenslanger Haft verurteilt.

      Tod

      Im April 1998 beging Pol Pot in Anlong Veng im Norden Kambodschas vermutlich Selbstmord, nachdem er erfahren hatte, dass General Ta Mok den USA seine Auslieferung angeboten hatte. Offiziell wurde damals als Todesursache ein Herzinfarkt genannt. Die ungewöhnlich schnelle Verbrennung seines Leichnams und die Ablehnung der Roten Khmer, eine Autopsie vornehmen zu lassen, hatte zu Spekulationen über die Todesursache Pol Pots geführt, unter anderem wurde Vergiftung oder Mord vermutet. Erst 1999 wurde bekannt, dass Pol Pot vermutlich an den Folgen einer Überdosis von Medikamenten verstarb.

      Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Pol_Pot

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      Antoine Henri Becquerel


      Antoine Henri Becquerel (* 15. Dezember 1852 in Paris; † 25. August 1908 in Le Croisic (Loire-Atlantique)) war ein französischer Physiker und ist der Entdecker der Radioaktivität. Er erhielt 1903 den Nobelpreis für Physik.

      Leben und Werk

      1891 übernahm Becquerel die Professur für Physik am Museum national d'histoire naturelle. 1896 experimentierte er mit der Phosphoreszenz von Uransalzen. Nachdem er einige Präparate in einem dunklen Raum abgelegt und darauf eine Fotoplatte gelegt hatte, bemerkte er, dass die Platte geschwärzt wurde, obwohl kein Licht einfallen konnte. Dies war ein Beweis dafür, dass eine Strahlung auftrat, die sich anders als sichtbares Licht verhielt. Ähnliche Eigenschaften weisen auch die kurz vorher entdeckten Röntgenstrahlen und die Kathodenstrahlen auf. Henri Becquerel hatte mit diesem Versuch die Radioaktivität entdeckt. 1900 wies er bei weiteren Forschungen nach, dass die aus dem Atomkern entweichenden schnellen Elektronen (β-Strahlung) magnetisch ablenkbar sind.

      Becquerel führte daneben wichtige Forschungen zur Phosphoreszenz, Spektroskopie und Absorption von Licht durch.

      1903 teilte sich Becquerel den Nobelpreis für Physik mit den französischen Physikern Pierre Curie und Marie Curie für ihre Arbeit zur Radioaktivität.
      Er erhielt den Preis „als Anerkennung des außerordentlichen Verdienstes, den er sich durch die Entdeckung der spontanen Radioaktivität erworben hat.“

      Nach ihm wurde die Maßeinheit Becquerel für die Radioaktivität benannt. Zu einer möglichen Versuchsanordnung zum Nachweis der Radioaktivität, siehe Becquerelscher Versuch.

      Er ist unter den 72 Namen auf dem Eiffelturm aufgeführt.

      Quelle:de.wikipedia.org/wiki/Antoine_Henri_Becquerel
      Albert Einstein


      Albert Einstein (* 14. März 1879 in Ulm; † 18. April 1955 in Princeton, USA) war ein deutscher Physiker jüdischer Abstammung, dessen Beiträge zur theoretischen Physik maßgeblich das physikalische Weltbild veränderten.

      Einsteins Hauptwerk ist die Relativitätstheorie, die das Verständnis von Raum und Zeit revolutionierte. Im Jahr 1905 erschien seine Arbeit mit dem Titel „Zur Elektrodynamik bewegter Körper“, deren Inhalt heute als spezielle Relativitätstheorie bezeichnet wird. 1916 publizierte Einstein die allgemeine Relativitätstheorie. Auch zur Quantenphysik leistete er wesentliche Beiträge: Für seine Erklärung des photoelektrischen Effekts, die er ebenfalls 1905 publiziert hatte, wurde ihm im November 1922 der Nobelpreis für Physik für 1921 verliehen. Seine theoretischen Arbeiten spielten – im Gegensatz zur populären Meinung – beim Bau der Atombombe und der Entwicklung der Kernenergie nur eine indirekte Rolle.[1]

      Albert Einstein gilt als Inbegriff des Forschers und Genies. Er nutzte jedoch seinen erheblichen Bekanntheitsgrad auch außerhalb der naturwissenschaftlichen Fachwelt bei seinem Einsatz für Völkerverständigung und Frieden. In diesem Zusammenhang verstand er sich selbst als Pazifist, Sozialist und Zionist.


      Albert Einstein begründete die physikalische Relativitätstheorie, die er (nach wichtigen Vorarbeiten von Hendrik Antoon Lorentz und Henri Poincaré) 1905 als spezielle Relativitätstheorie und 1916 (mit wichtigen Beiträgen von Marcel Grossmann und David Hilbert) als allgemeine Relativitätstheorie veröffentlichte. Einsteins Werke führten zu einer Revolution der Physik und die spezielle und allgemeine Relativitätstheorie gehören bis heute zu den Grundpfeilern der modernen Physik. Zur einfacheren Formulierung führte er 1916 die Einsteinsche Summenkonvention ein, durch die Tensorprodukte kompakter geschrieben werden können.

      Mehr unter : de.wikipedia.org/wiki/Albert_Einstein
      Alexander Fleming



      Sir Alexander Fleming (* 6. August 1881 in Lochfield bei Darvel; † 11. März 1955 in London) war ein schottischer Bakteriologe und Nobelpreisträger und einer der Entdecker des Penicillins. Außerdem entdeckte er das Lysozym, ein Enzym, das starke antibakterielle Eigenschaft aufweist.



      Leben

      Fleming studierte ab 1901 Medizin an der St. Mary's Hospital Medical School in Paddington (London). 1906 schloss er sein Studium ab, blieb aber weiterhin am Institut. Ab 1921 war er stellvertretender Leiter und ab 1946 Direktor des Instituts, das 1948 in Wright-Fleming-Institut umbenannt wurde. Von 1928 bis 1948 hatte er an der Londoner Universität den Lehrstuhl für Bakteriologie inne.

      In seinen jungen Jahren beschäftigte sich Fleming mit Autovaccinen. Fleming untersuchte im September 1928 Schimmelpilze, die eine keimtötende Wirkung hatten. Diese Untersuchungen führten später zum Antibiotikum Penicillin.

      Für seine Entdeckung wurde Fleming vielfach geehrt. 1944 wurde er geadelt und ein Jahr später bekam er zusammen mit Howard Walter Florey und Ernst Boris Chain, die seine Untersuchungen weitergeführt hatten, den Nobelpreis „für die Entdeckung des Penicillins und seiner heilenden Wirkung bei verschiedenen Infektionskrankheiten". Weiterhin war er Ehrendoktor von zwölf amerikanischen und europäischen Universitäten, Kommandeur der französischen Ehrenlegion und Ehrendirektor der Universität Edinburgh.
      Berliner Gedenktafel in Berlin-Moabit (Turmstr. 22) zusammen mit Ernst Boris Chain und Howard Walter Florey
      Berliner Gedenktafel in Berlin-Moabit (Turmstr. 22) zusammen mit Ernst Boris Chain und Howard Walter Florey

      Fleming veröffentlichte weitere Arbeiten über Penicillin sowie über Lysozyme, die aber nur wenig Beachtung fanden.

      Fleming starb am 11. März 1955 in London an einem Herzinfarkt.

      Freimaurerei

      Fleming war Freimaurer, ab 1925 Meister vom Stuhl der Santa Maria Freimaurer Nummer 2692 und ab 1936 der Misericordia Lodge No. 3286. 1942 wurde er Erster Großschaffner der Vereinigten Großloge von England und ab 1948 deren Großaufseher. Ebenso war er Mitglied der London Scottish Rifles Lodge No. 2319 und erreichte den 30. Grad des Alten und Angenommenen Schottischen Ritus.

      Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Fleming

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      Wilhelm Conrad Röntgen


      Wilhelm Conrad Röntgen (* 27. März 1845 in Lennep, heute Stadtteil von Remscheid; † 10. Februar 1923 in München) war ein deutscher Physiker. Er entdeckte am 8. November 1895 im Physikalischen Institut der Universität Würzburg die nach ihm benannten Röntgenstrahlen und erhielt im Jahre 1901 als erster den Nobelpreis für Physik.[1] Seine Entdeckung revolutionierte u. a. die medizinische Diagnostik und führte zu weiteren wichtigen Erkenntnissen des 20. Jahrhunderts, z. B. der Entdeckung und Erforschung der Radioaktivität.

      Nie zuvor hatte sich die Nachricht von einer wissenschaftlichen Entdeckung so schnell verbreitet wie im Falle der Röntgenstrahlen, denn auch für Laien war die Nützlichkeit der „X-Strahlen“ in der Medizin unmittelbar verständlich. Röntgens Entdeckung revolutionierte jedoch nicht nur die medizinische Diagnostik, sondern ermöglichte auch weitere bahnbrechende wissenschaftliche Leistungen des 20. Jahrhunderts.

      Bereits im Februar 1896 experimentierte Henri Becquerel, inspiriert durch Röntgen, mit lumineszenten Materialien und stieß dabei aus Zufall auf die durchdringende Wirkung einer neuen Art von Strahlung. So führte die Entdeckung der Röntgenstrahlen indirekt auch zur Entdeckung der Radioaktivität, für die Becquerel zusammen mit Marie Curie 1903 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde.

      Die medizinische Diagnostik ist bis heute das wichtigste Anwendungsgebiet der Röntgenstrahlen geblieben. Die Strahlenbelastung konnte im Laufe der Zeit immer weiter gesenkt werden, gleichzeitig wurden die Aufnahmen immer detailreicher. Durch Verwendung mathematischer Verfahren lassen sich heute durch neue bildgebende Verfahren wie Computertomografie dreidimensionale Abbildungen des Körperinneren erhalten. Neben der Anwendung in der Medizin helfen Röntgenstrahlen aber auch bei der Erforschung des Mikrokosmos (Röntgenmikroskop) und bei der Erforschung des Weltalls (Röntgenastronomie). Weitere wichtige Anwendungsgebiete liegen in der Werkstoffprüfung, wo sich z. B. Fehlstellen in Metallen oder fehlerhafte Schweißnähte mit Hilfe der Röntgentechnik (Durchstrahlungsprüfung) auffinden lassen. Als eine Ironie des Schicksals muss es daher erscheinen, dass ausgerechnet der ICE „Wilhelm Conrad Röntgen“ am 3. Juni 1998 bei Eschede aufgrund einer Materialermüdung verunglückte und 101 Menschen in den Tod riss.

      Zu Ehren Röntgens wurde außer den von ihm entdeckten Strahlen auch die mittlerweile veraltete Einheit Röntgen nach ihm benannt. Ebenso das 111. chemische Element Roentgenium. Viele Schulen, Straßen und Plätze in Deutschland tragen ebenso seinen Namen.

      Aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums des Nobelpreises veranstaltet die Stadt Remscheid seit 2001 an jedem letzten Sonntag im Oktober den Röntgenlauf. Zur Ehrung seiner Leistungen wurde ferner der Asteroid (6401) Roentgen nach ihm benannt.

      Die Deutsche Röntgengesellschaft e.V. ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft der deutschen Radiologen.

      Am Ort der Entdeckung der Röntgenstrahlen, im ehemaligen Physikalischen Institut der Universität Würzburg, wurde eine Gedenkstätte eingerichtet. Diese vermittelt einen Einblick in die experimentelle Physik des ausgehenden 19. Jahrhunderts und zeigt neben der Entdeckungsapparatur einen Kathodenstrahlversuch - der Basis der Entdeckung der Röntgenstrahlen war - ebenso wie einen Durchleuchtungsversuch mit X-Strahlen und den historischen Hörsaal Röntgens.

      Jedes Jahr um den 10. Dezember wird in Würzburg der Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis an den besten Nachwuchswissenschaftler des Instituts für Physik und Astronomie der Universität Würzburg verliehen.

      Aufgrund seiner großen physikalischen Verdienste hat die Stadt Gießen, in der er sein erstes Professorenamt an der Justus-Liebig-Universität inne hatte, das Röntgendenkmal errichtet, welches die Entdeckung der „Röntgenstrahlen“ zeigt. Weitere Röntgendenkmale finden sich in Berlin und Lennep-Remscheid.

      Mehr unter: de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Conrad_R%C3%B6ntgen
      28. April 1789: William Bligh wird zusammen mit 18 Mann von den Meuterern auf der "Bounty" ausgebootet

      (...)Am Abend zuvor hatte es zwischen William Bligh und dem 2. Offizier Fletcher Christian einen Streit wegen einiger fehlender Kokosnüsse gegeben, die Bligh hatte rationieren lassen, um während der Rückfahrt über vitaminreiche Nahrung für die Mannschaft zu verfügen. Christian hatte sich anschließend betrunken und gegenüber einigen Mannschaftsmitgliedern den Wunsch geäußert, mit einem Floß die Bounty zu verlassen und nach Tahiti zurückzukehren. Auslöser der Meuterei war nicht der unbedeutende Streit, sondern die Tatsache, dass Christian mit seinen Äußerungen bei einigen Matrosen auf offene Ohren stieß. Sie konnten sich nach dem langen Aufenthalt auf Tahiti nur schwer wieder an die Disziplin an Bord des Schiffes gewöhnen und überzeugten Christian schließlich von der Idee, die Bounty an sich zu bringen. In den frühen Morgenstunden brachten sie das Schiff unter ihre Kontrolle und setzten Bligh mit 18 Getreuen in einer kleinen offenen Barkasse aus.


      (...) Entgegen der allgemeinen Meinung und der Darstellung in zahlreichen Verfilmungen war Bligh kein besonders grausamer Kommandant; er hielt Auspeitschungen und Skorbut für Kennzeichen eines schlecht geführten Schiffes. Er machte von der Auspeitschung nur äußerst selten Gebrauch. Die Zahl der Auspeitschungen pro Besatzungsmitglied lag auf der Bounty weit unter den üblichen Zahlen. Gegenüber einem Offizier, der ihm den Befehl verweigert hatte, sprach er statt der üblichen Strafe nur eine Verwarnung aus.
      Seinen schlechten Ruf verdankt Bligh hauptsächlich einer Rufmordkampagne von Edward Christian, dem älteren Bruder des Anführers der Meuterer. Seine Argumente fielen durch einen historischen Zufall auf fruchtbaren Boden: Denn im selben Jahr, in dem die Meuterei in England bekannt wurde, ereignete sich die Französische Revolution, deren Ideen auch in England viele Anhänger fanden. Diese interpretierten die Meuterei wie die Revolution als Aufstand von Unterdrückten gegen die Willkür eines Einzelnen.


      William Bligh

      Schon zu Blighs Lebzeiten vertrat die öffentliche Meinung und romantische, fiktionale Darstellungen die Ansicht, Bligh wäre ein verabscheuungswürdiger Tyrann.
      „Bligh (...) verstand nicht, dass er gegen eine Kraft ankämpfte, die stärker war als jeder Feind auf See - die Macht einer guten Story.“
      Blighs Biografin Caroline Alexander

      wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Bounty_(Schiff_und_Meuterei)

      Von mir gibts Comics!

      "Wenn wir einen Menschen hassen, so hassen wir in seinem Bilde etwas, was in uns selber sitzt. Was nicht in uns selber ist, das regt uns nicht auf." - (Hermann Hesse: Demian)
      Heinrich Heine


      Heine wurde am 13. Dezember 1797 in Düsseldorf als Sohn des jüdischen Schnittwarenhändlers Samson Heine geboren. Die Jahre 1810-1814 verbrachte er am Lyzeum in Düsseldorf. Mit Unterstützung seines vermögenden Onkels absolvierte er ein Jurastudium in Bonn. 1820 kam er nach Göttingen und wurde dort wegen eines Duellvergehens bestraft. 1835 wurden seine Schriften in Deutschland verboten. Heine starb am 17.2.1856 in Paris. Einige bekannte Werke: Buch der Lieder, Deutschland - Ein Wintermärchen, Florentinische Nächte.

      Mehr zu Heinrich Heine unter de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Heine
      Gebrüder Grimm


      Jakob Ludwig Karl Grimm wurde am 4. Januar 1785 in Hanau geboren, sein Bruder Wilhelm Karl Grimm am 24. Februar 1786 am gleichen Ort. Die Kinder lebten die ersten Jahre ihrer Jugend in Steinau und sie besuchten das Lyceum im Kassel. Seit 1829 bzw. 1839 waren sie Professoren in Kassel. Aufgrund ihrer Teilnahme am Protest der "Göttinger Sieben" wurden sie des Landes verwiesen. Seit etwa 1840 lebten beide in Berlin. Jakob Grimm starb am 20.9.1863 in Berlin, sein Bruder am 16.12.1859 am gleichen Ort. Einige bekannte Werke: Kinder und Hausmärchen, Deutsche Sagen, Die Deutsche Heldensage.

      Mehr zu den Gebrüdern Grimm unter de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCder_Grimm
      Friedrich von Schiller

      Johann Christoph Friedrich Schiller wurde am 10. November 1759 in Marbach geboren. Die Familie Schiller lebte in Lorch, Friedrich Schiller nimmt Elementarunterricht bei Pfarrer Moser. Seine Kindheit und Jugend verbringt er in ärmlichen Verhältnissen. Auf Befehl des Herzogs Karl Eugen 1773 tritt er in die Karlsschule ein und absolviert dort ein Medizinstudium. Arrest und Schreibverbot bekam Schiller für die Aufführung der "Räuber" in Mannheim. 1789 wurde er zum a.o. Prof. der Geschichte und Philosophie in Jena ernannt. Einige bekannte Werke: Die Räuber, Kabale und Liebe, Maria Stuart, Wilhelm Tell.

      Mehr zu Friedrich Schiller unter de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Schiller

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      KSK Baden schrieb:


      Heinrich Heine (...) Buch der Lieder (...)

      les ich grad nebenher. Sehr, sehr :kor:


      da wir grad bei Poesie sind: Jeder kennt die Ballade "John Maynard" von Theodor Fontane ("Noch zehn Minuten bis Buffalo")
      falls nicht: hier gibts den Text nachzulesen: de.wikisource.org/wiki/John_Maynard_(Fontane)

      und hier ist der historische Hintergrund der Brandkatastrophe auf dem Eriesee-Raddampfer:

      "Die Ballade beruht auf einer wahren Begebenheit, die sich in der Nacht vom 8. zum 9. August 1841 ereignete. Der Seitenraddampfer Erie (unterwegs nicht nach, sondern von Buffalo) geriet nach einer Verpuffung von falsch gelagertem Malerbedarf (Terpentin u.ä.) in Brand und hielt Kurs auf die acht Meilen entfernte Küste, ohne sie jedoch zu erreichen. Im Gegensatz zur Balladenschilderung wurden von den ca. 200 an Bord befindlichen Menschen, darunter viele schweizerische und deutsche Zwischendeckspassagiere, nur 29 gerettet. Auch sonst unterscheidet sich der wahre Verlauf in einigen Details von dem Gedicht. So hieß der diensthabende Rudergänger, der in der Tat bis zuletzt auf seinem Posten ausharrte nicht John Maynard, sondern Luther Fuller. In der Ballade stirbt John Maynard, der tatsächliche Rudergänger Luther Fuller aber überlebte schwer verletzt, erholte sich aber seelisch von dem furchtbaren Unglück nicht mehr. Er verfiel dem Alkohol und starb als Trinker in einem Armenhaus."

      de.wikipedia.org/wiki/John_Maynard
      Von mir gibts Comics!

      "Wenn wir einen Menschen hassen, so hassen wir in seinem Bilde etwas, was in uns selber sitzt. Was nicht in uns selber ist, das regt uns nicht auf." - (Hermann Hesse: Demian)

      KSK Baden schrieb:

      Wilhelm Conrad Röntgen
      Der alte Fuchs.... :D
      Hab letztens in einem Buch gelesen, dass es keine Röntgenbilder von C.R. gibt, da er scheinbar nicht mutig genug oder aber pfiffig war, musste immer seine Frau für die Versuchsbilder herhalten. Röntgen selbst verließ stets den Raum wegen der Strahlung. :D hehe.

      "Vor Gott sind eigentlich alle Menschen Berliner"
      - (Fontane)



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