NSDAP

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      Skandal um von Satiremagazin gegründete Partei

      KÖLN – Für Aufruhr sorgte am Samstagnachmittag in Köln das Satire-Onlinemagazin ZYN!, was sich als das einzige deutsche Satiremagazin bezeichnet. In einer Kneipe namens "Kackendes Känguruh" gründeten die Satiriker die "Neue satirisch-demokratische Aktionspartei", kurz NSDAP genannt. Mehrere Hundertschaften der Polizei mussten die Gaststätte vor Übergriffen von antifaschistischen Demonstranten schützen, die "Nazis raus aus Köln!" skandierten. Mit Sicherheit ein Missverständnis der Krakeeler.

      Um solch einen Irrtum zu vermeiden, war eigentlich geplant den Gründungsakt im geheimen stattfinden zu lassen. Schließlich ist das Kürzel NSDAP nicht ganz unbelastet. Irgendwer scheint aber sein Mund nicht gehalten zu haben, was im Bereich der Medien nichts Ungewöhnliches ist. ZYN!-Herausgeber Sammy, sein Klarname wurde verschwiegen und einer der Parteigründer, war aufgebracht wegen der Indiskretion, schließlich soll die neue Partei kein Jux darstellen, sondern sich als neue politische Kraft in Deutschland etablieren. "Deutschland braucht keine neuen Möllemanns!", wie Sammy ausdrücklich betonte.

      Obwohl äußerst illustre Namen unter den Parteigründern sind, wie Zara, Snorr, Shenouk, Rincemac, Magic Ceee, Hildebrandt und viele andere mehr, fand sich kein Anwesender bereit, als Parteivorsitzender zu kandidieren. Denn an das Profil des künftigen Vorsitzenden der NSDAP wird ein hoher Anspruch gelegt, wie beschlossen wurde. Schließlich soll sich jeder Bundesbürger mit ihm bzw. ihr identifizieren können.

      Wie sehen die Eigenschaften aus, die die Zyniker anlegen. Ein Zwitter, halb Frau, halb Mann, wäre nett, da die Partei beide Geschlechter ausreichend vertreten will. Auch der berufliche und familiäre Hintergrund sollte universell angelegt sein, einerseits proletarisch, andererseits großbürgerlich-bourgeois.

      Die Höhen und Tiefen des Lebens sollten dem Kandidaten bekannt sein. Nach dem Studium, ein akademischer Hintergrund wäre wünschenswert, Sozialhilfeempfänger mit verschiedenen Aushilfsjobs, die ihn mit dem Plebs der Republik zusammenbrachten. Die New Economy spülte den kommenden Parteivorsitzenden als Unternehmer nach oben, dann Pleite gegangen, versucht er jetzt als Staatsbediensteter den Wiederaufstieg.

      Auf dem Gebiet der Erotik ist Vielseitigkeit gefragt, schließlich wollen sämtliche Stilrichtungen der deutschen Bevölkerung repräsentiert sein. Kurzum wird ein bisexueller Zwitter mit pädophil-sodomistisch-nekrophilen Neigungen gesucht. Ebenso sollte die religiöse Bandbreite weit gefächert sein. Die Eltern sollten aus den beiden großen christlichen Konfessionen entstammen, die Ehefrau Jüdin sein, der Kandidat sich mit den fernöstlichen Religionen beschäftigen, der Nachwuchs Allah anbeten.

      Sicherlich ungewöhnliche Kombinationen für einen Parteivorsitzenden. Aber schließlich muss eine neue Volkspartei heutzutage weit gefächert auftreten, verkörpert in einer Person, um bei den Wählern Anklang zu finden. Wie sagte einer der Parteigründer zutreffend, "lieber ein fescher Transsexueller als ein Schrumpfgermane mit Bärtchen." Als Interimsparteichef fungiert unterdessen der ZYN!-Herausgeber, Deckname Sammy, bis ein entsprechender Zwitter gefunden ist.

      Die NSDAP ist eine demokratische Partei, die mit beiden Füßen auf dem Grundgesetz steht, anstatt es zu treten. Auf der anschließenden Pressekonferenz der Parteigründung sprach Sammy dazu Klartext: "Die NSDAP ist äußerst tolerant auch Andersdenkenden gegenüber, Gesetz den Fall sie vertreten unsere Meinung und wir haben bekanntlich zu allen Fragen des Lebens eine Meinung." Erstes Ziel der Partei ist die Stärkung der Bürgerechte für Satiriker und Zyniker, sowie eine weitestgehende Immunität der genannten Personengruppe hinsichtlich Strafverfolgungsmaßnahmen.

      Die Gründungsversammlung beschloss zu dem kein Parteiprogramm zu verfassen, da ökologisch wie ökonomisch nicht sinnvoll. Zum einen sollen keine unschuldigen Bäume für die NSDAP gefällt werden und zu einem papiernen Programm verarbeitet werden. Zum anderen liest sowieso kein Wähler ein Parteiprogramm und wer es lesen sollte, wird vom Arbeiten und der Steigerung des Bruttosozialproduktes abgehalten.

      Apropo Wähler, als moderne Partei der neuen Wege stellt sich die NSDAP nicht zur Wahl, den sie hält die 5-Prozent-Hürde, um in die Parlamente einzuziehen, für obsolet. Anstatt Abgeordnete wählen zu lassen oder zu kaufen, was zurzeit in Deutschland noch erlaubt ist aber wohl in kürze verboten wird, wird die Neue satirisch-demokratische Aktionspartei in Zukunft Abgeordnete leasen bzw. mieten um entsprechende Entscheidungen in den Parlamenten durchzusetzen. Mit einem Cocktail aus Kokain und moldawischem Vaginalsekret will die NSDAP entsprechenden Politikern das Gewissen auffrischen, damit sie sich nicht an die Aufträge und Weisungen ihrer Parteien gebunden fühlen müssen. Die demokratischen Satiriker stellen damit den Artikel 38, Satz 2 des Grundgesetzes – Die Abgeordneten "sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen." – vom Kopf wieder auf seine Füße.

      Wie gesagt, kein Programm ist Programm bei der NSDAP, aber ein konkretes politisches Ziel hat die Partei doch, außer der Immunität für satirische Schreiberlinge. Ihre inoffizielle elektronische Parteipostille ZYN! soll schnellstmöglich als Lehrmittel in den Schulunterricht eingeführt werden. Die Redakteure, die gleichzeitig auch die Parteigründer sind, sind der Überzeugung, die stetige Beschäftigung der Pennäler mit dem Parteiorgan hätte eine Minderung der Lese- und Schreibschwächen in den deutschen Schulen zur Folge. Mit ZYN! verliert PISA, die internationale Schulleistungsstudie der OECD, seinen Schrecken, wie einhellig von den Satirikern betont wird. "Außerdem sei jeder Artikel auf ZYN! in gewisser Weise Teil des nicht existierenden Parteiprogramms der NSDAP", stellte Interimschef Sammy klar. Ein selbstkritischer ZYN!-Redakteur äußerste sich dazu mit den Worten "Endlich ein lesenswerter Krampf!".

      Erst gegen Abend beruhigte sich die Situation vor dem Lokal "Kackendes Känguruh", als den versammelten Massen verkündet wurde, dass die Redakteure des Online-Satiremagazin ZYN! Gründer der neuen NSDAP sind. Der angereiste linksradikale "Schwarze Block", bekannt durch seine gewalttätigen Ausschreitungen bei Demonstrationen, bot sich darauf an in Zukunft für die NSDAP als Saalordner tätig zu werden, was dankend abgelehnt wurde. In Zukunft werden auf Parteiveranstaltungen der NSDAP ein Trupp schokobrauner Go-Go-Girls für Ruhe und Ordnung sorgen, wie mitgeteilt wurde. Schließlich sind schlanke Fesseln in modischen Stilettos wesentlich eindruckvoller als knochenbrechende Doc Martins, getränkt mit Fußschweiß.

      Quelle: http://www.spiggl.de/ :rolleyes: